"Verschenke dein Herz nicht an jene,die es wie Dreck behandeln"

"Manchmal ist Schweigen der lauteste Schrei. Wer aber so tut, als ob er schreien würde, um das Schweigen zu überspielen, kann leicht durchschaut werden."
Kyle: ein unsicherer, 15 jähriger Teenager muss die 9. Klasse wiederholen.
Im letzten Schuljahr meinte man es nicht wirklich gut mit ihm .
Er wird gemobbt und was das mit einem jungen Menschen anrichten kann,hört und sieht man zu Genüge in der Realität.
Und alles nur , weil er einen Jungen einen Brief geschrieben hat, in dem er diesem gestand,dass er ihn gut findet und somit seine Homosexualität ans Tageslicht kommt.
Nachdem der Junge den Brief in der Klasse weiterreicht, ist Kyle die Lachnummer der ganzen Klasse, worauf er keinen Kopf mehr für Schule hat und sich häufig vom Unterricht fernhält. Somit kommt eins zum anderen und er muss die Klasse wiederholen.
Erst mit dem Neuanfang in der neuen Klasse findet er wieder Anschluss, fühlt sich wohl und es läuft ganz gut.Doch nur unter einer Vorraussetzung , indem er von nun an seine Orientierung zu Jungs geheim hält und versucht dem zu entsprechen, was andere für "normal" halten.
"Lebe das Leben der anderen, um anerkannt zu werden. Nur so kann ich dem Stress entkommen"
Auch wenn er sich so nicht wohl fühlt, so bleiben ihm immerhin die fiesen Mobbingattacken seitens der Mitschüler erspart.
Er verdrängt seine Gefühle und baut eine Fassade auf damit das neue Jahr nicht wieder zum reinsten Horror - Albtraum wird.
Doch alles kommt durcheinander als dieser smarte Südländer Adam Dragora in seine Klasse stößt .
Adam: , 14 Jahre alt, spanischer Herkunft, ist von Anfang an gleich hin und weg von Kyle.
Mehr oder weniger unauffällig versucht er alles,um den schönen Blonden auf sich Aufmerksam zu machen,jedoch ohne Erfolg.
Er findet ihn toll und kann garnicht genug von ihm bekommen.
Doch wirklich deuten kann Adam seine Gefühle von sich nicht. Immerhin ist er ja noch mitten in der Pubertät und somit am Anfang seiner Orientierungsphase.
Trotzdem merkt er, dass er anders ist. An Mädchen hat er keine Interesse,was seine Mutter Lucia rasend macht.
Nicht zuletzt diese ist es hauptsächlich, welche ihn sehr unsicher macht, was seine Gefühle betrifft. Denn Homosexualität ist für sie eine Sünde.
In ihrer Mentalität werden Schwule als abnormal und krank angesehen.
Sie werden verachtet und verpönt, sei es auch nur durch erniedrigende Schwulenwitze.
Zitat Adams Mutter :
"Ich würde lieber auswandern, anstatt mit einem Sohn, der schwul ist, in einer Stadt wohnen"
Die Geschichte wechselt immer aus der Sicht von Adam und Kyle und man erlebt als Leser ein Wechselbad der Gefühle, wie Kyle und Adam sich zwar schon irgendwie zueinander hingezogen fühlen, doch der eine seine Gefühle verdrängt und der andere sie nicht deuten kann.
Vieles zwischen den beiden bleibt unausgesprochen, sobald einer der beiden einen Schritt auf den jeweils anderen zugeht, geht der andere wieder einen Schritt zurück.
Ein ewiges hin und her bis Adam eine Folgen schwere Entscheidung trifft.
Es trennen sich ihre Wege, doch selbst 10 Jahre später können sie sich nicht vergessen,und müssen ständig an den anderen denken....
"Es ist wahr,dass wir nicht schätzen,was wir haben,bis wir es verlieren.
Aber-es ist auch wahr,dass wir nicht wissen,was wir verlieren,bis es uns begegnet."
Man fiebert mit ihnen mit und hofft eigentlich die ganze Zeit, dass die beiden endlich zu sich, ihren Gefühlen und zueinander stehen. Ohne auf die Reaktionen und Meinungen ihrer Umwelt zu achten.
Doch dies ist gar nicht so einfach.
Denn wenn man von den Reaktionen von ihren Mitschülern und ihren Mitmenschen liest, kann man teilweise gut nachvollziehen, warum die beiden Teenager so verunsichert sind und versuchen sich vor ihren Gefühlen zu verstecken und diese zu verleugnen.
Ein auf und ab, welches mir einige Emotionen abverlangt hat.
Dass der Autor, aufgrund seiner eigenen Homosexualität, eigene Erfahrungen mit in das Buch / die Geschichte mit einfließen hat lassen, ist gut vorstellbar. Doch wieviel letztendlich der Wahrheit entspricht, bleibt dem Autor ein Geheimnis.
Es wird auch ausdrücklich am Anfang erwähnt, dass das Buch nicht Autobiographisch ist.
Das Buch wirkt wirklich sehr realitätsnah und ist sehr authentisch und gefühlvoll.
Am Ende des Buches hatte ich eine heftige Gänsehaut,und eine Träne lief mir auch die Wange runter.
Fazit:
Perfektes Buch ,was mich noch heute zum nachdenken bringt.
Ich gebe dem Buch volle 5 Sterne,und kann es jedem ans Herz legen,der Vorurteile hat, oder sich mit dieser Thematik auseinandersetzen möchte! Ein Buch was jedem zum Nachdenken bringt! Ich bin noch heute hin und weg von diesem großartigen Buch,und werde auch noch weitere Bücher die sich mit dieser Thematik beschäftigt zu lesen.
Nachwort :
Wir leben im 21. Jahrhundert und es wird ein für alle mal Zeit, endlich mit dem Schubladendenken, dem fundamentalen Hass und den Vorurteilen einzuräumen, egal in welcher Hinsicht !
Jeder sollte so akzeptiert werden wie er ist, solange er niemanden Leid zufügt.
Vielleicht kann das Buch ja den ein oder anderen dazu bewegen, ihre Vorurteile abzulegen und jedem so leben zu lassen, wie er/sie sich wohlfühlt, ohne darauf herumzuhacken!
Wobei ich leider bezweifle, dass diejenigen, in welchen dieses Schubladendenken bereits so verankert ist , sich näher mit dem Buch und somit der Sicht eines Homosexuellen und dem Leiden näher zu beschäftigen, welches sie mit verursachen.
Es kann ja jeder seine eigene Meinung haben, doch behaltet diese doch wenigstens für euch ohne den Menschen, die ihr nicht versteht, ernsthaft Schaden zuzufügen, ganz gleich ob mit Worten oder Tritten.
Und die Leute, die andere Menschen mobben sind meist selbst schwach und viel zu sehr auf Reflexionen und Reaktionen anderer fixiert um ihre eigene Unsicherheit zu überdecken. Und sich der tristen,grauen Masse anpassen,
statt als selbstständiges Individiuum, sich eine eigene, individuelle Meinung aufzubauen, sich eigene Gedanken zu machen und seine Ansichtsweise zu überdenken und diese gegebenfalls zu überarbeiten.